Am 20. und 27. März 2015 brachte die UN-Bildungsgruppe der TU Dresden mit Unterstützung des DGVN Landesverbands die UN in das Vitzthum Gymnasium in Dresden. Neben einer Einführung über die UN und ihre Aufgaben stand dabei die Simulation einer Sicherheitsratssitzung zum aktuellen Ukrainekonflikt im Mittelpunkt des Projekts mit den Schülern der 11. Klasse.
Die 18 Schüler lernten im Rahmen ihres Gemeinschaftskundeunterrichts die Vereinten Nationen sowie die Arbeit der Diplomaten im Sicherheitsrat näher kennen. Hierfür schlüpften sie für 90 Minuten in die Rollen verschiedener Länder, um die aktuelle Problematik in der Ukraine auf UN-Ebene zu simulieren. Zur Vorbereitung auf die Simulation übernahmen Studenten der UN-Bildungsgruppe am 20. März zunächst für 90 Minuten den Unterricht der Klasse. Hier wurde den Schülern der Aufbau der UN sowie deren Ziele, Arbeitsweise und Herausforderungen erläutert. Außerdem gab es eine inhaltliche Vorbereitung auf die anstehende Simulation.
Am 27. März diskutierten die Schüler schließlich einen Resolutionsentwurf aus den Perspektiven ihrer jeweiligen Staaten. Neben den aktuell vertretenen Mitgliedern des Sicherheitsrates waren dabei auch die Bundesrepublik Deutschland, die Ukraine, Separatistenvertreter sowie die internationalen Organisationen EU, NATO und OSZE vertreten. Die Teilnehmer einigten sich auf ein erneutes Bekenntnis zum Minsker Übereinkommen und die Notwendigkeit, die bewaffneten Handlungen einzustellen und von einem Sonderstraftribunal überprüfen zu lassen. Kontroverse Debatten entstanden hingegen bei den Forderungen des Resolutionsentwurfes, dass die Krim wieder der Ukraine angegliedert werden und die NATO ihre militärische Präsenz im Baltikum und dem Schwarzen Meer reduzieren sollte. Im Ergebnis der Diskussion scheiterte der Resolutionsentwurf leider am Veto Russlands und Chinas.
Im Anschluss an die Simulation berichteten die Schüler von ihren Erfahrungen und Eindrücken während der Simulation. Besonders spannend sei gewesen, sich in die komplexe Thematik der Ukrainekrise einzuarbeiten und die teils neuen und ungewohnten Perspektiven der Mitgliedstaaten zu vertreten. Hier wurde den Schülern auch die Notwendigkeit einer fundierten Recherche bewusst, die nicht immer leicht war. Auch wenn die strengen Verfahren der Sitzung zunächst ungewohnt waren, wurden den Schülern die Besonderheiten und Taktiken des Sicherheitsrates im Laufe der Simulation immer deutlicher und besser nachvollziehbar.
Bericht: Josi Heß und Felix Carstens